Wie passt Wickeln mit Mehrsprachigkeit zusammen?
Zugegeben, auf den ersten Blick haben die beiden Dinge eher weniger miteinander zu tun.
Aber: sowohl beim Wickeln als auch bei der mehrsprachigen Erziehung gibt es unterschiedliche Ansätze, zwischen denen Du wählen kannst.
Du kannst Dein Kind mit Wegwerfwindeln oder mit Stoffwindeln wickeln und/oder Dein Kind abhalten (auch bekannt als Teilzeit-windelfrei bzw. elimination communication).
Bei der mehrsprachigen Erziehung gibt es unterschiedliche Möglichkeiten was das Sprachmodell anbelangt: eine Person – eine Sprache; Familiensprache zuhause – Umgebungssprache draußen; situationsbezogene Sprachwahl etc.
Du darfst kombinieren!
Häufig denken wir, wir müssen uns für EINEN Ansatz entscheiden: „wenn ich Stoffwindeln nutze, darf ich keine Wegwerfwindeln verwenden, auch wenn es manchmal einfacher wäre.“ Oder: „Wir machen ganz strikt OPOL, auch wenn es mich manchmal stresst!“.
Ich möchte Dich ermutigen, systemübergreifend zu denken. Wenn Du die Wahl und Möglichkeit hast, musst Du Dich nicht für EIN System entscheiden.
Wichtig ist, dass das System zu euch und euren Zielen passt. Und es darf sich auch verändern.
Wie es bei uns ist
Ich gebe Dir ein Beispiel aus unserem Leben:
Mit Kind 1 haben wir ausschließlich mit Wegwerfwindeln gewickelt. Zwar hatte ich schon einmal etwas von Stoffwindeln und Abhalten gehört, konnte es mir aber bei bestem Willen nicht vorstellen. Ich musste bereits so viel lernen und mich auf das neue Leben einstellen…
Mit Kind 2 sieht es nun anders aus. Nun ist nicht mehr ALLES neu und ich habe Kapazitäten, neue Dinge auszuprobieren und zu testen, ob es für uns passt. Wir wickeln daher jetzt mit Stoffwindeln. ABER: wir halten auch ab UND wir nutzen ebenso Wegwerfwindeln. So, wie es gerade gut passt.
Wir haben uns für alles entschieden, was wir bei uns integrieren können und möchten. Dafür haben wir unser eigenes System erstellt, das uns nicht stresst.
D.h. Abhalten/Töpfchen beim Stillen, Stoffwindeln am Tag und Wegwerfwindeln in der Nacht.
Ähnlich ist es beim Sprachmodell.
Mit Kind 1 haben wir ganz klassisch mit OPOL gestartet. Jetzt, wo sie älter ist und eine gute passive & aktive Basis in beiden Sprachen hat, haben wir das System erweitert durch situationsbezogene Sprachwahl. D.h. ich wechsele zur Minderheitssprache, wenn sie es anstößt; wenn der Papa dabei ist; wenn wir Bücher lesen. Aber nur, weil es für uns passt und es sich für uns richtig anfühlt.
Es muss sich gut anfühlen
Für welches System oder welche Kombination wir uns als Eltern entscheiden, hängt maßgeblich von unseren Zielen, Bedürfnissen und Möglichkeiten ab. In jedem Fall muss es sich gut anfühlen und es darf sich auch verändern.
Wenn Du erfahren möchtest, wie die mehrsprachige Erziehung ein bisschen leichter fällt und Du das Ganze mit mehr Gelassenheit angehen kannst, dann hole Dir hier meine 5 Tipps für Dich!